Vor der Anschaffung eines Golden Retriever als neues Familienmitglied

sollten sie sich bitte folgende Fragen stellen.

 

Bin ich darauf vorbereitet…

 

1.      für diesen Hund und alle seine Bedürfnisse die volle Verantwortung während der nächsten 10 – 15 Jahre zu übernehmen ? Dies ist KEINE AUFGABE FÜR KINDER !

 

2.  die beträchtliche Menge an Zeit und Geduld zu investieren, die nötig ist, um den Hund zu einem guten Begleiter  auszubilden (das passiert nicht von selbst, auch bei einem Golden nicht) ?

 

3.  mich zu informieren über die korrekte Versorgung des Hundes, angemessene Trainingsmethoden und wie man ihn pflegt (es gibt viele gute Bücher zu diesen Themen, lesen sie ein paar davon vor dem Kauf!) ?

 

4.  mir einen Jagdhund (denn der Retriever ist eine Jagdhunderasse) ins Haus zu holen ? Seine Vorfahren wurden dafür gezüchtet, den ganzen Tag lang ihre Aufgaben beim Apportieren von geschossenem Wild zu erfüllen. Die dafür erforderliche hohe Aufmerksamkeit und Arbeitsfreude steckt auch heute noch in den Hunden. Sie brauchen deshalb körperliche und vor allem auch geistige Beschäftigung.

 

5.  den Hund immer sicher unterzubringen – kein Streunen, kein Leben als Ketten- oder Zwingerhund, ein solider Zaun um das Grundstück.

 

6.  das der Hund genug Zuwendung und Bewegung bekommt ? Retrieverwelpen brauchen Aufsicht und Erziehung, viele Stunden am Tag, jeden Tag ?

 

7.  die Geduld aufzubringen, die nötig ist, um die Herausforderungen des Welpen- und Heranwachsendenalters (das bis zu drei Jahren dauern kann) zu akzeptieren (und zu genießen), und auch jeden anderen Lebensabschnitt angemessen mitzuerleben ?

 

8.  mit starken Haaren, ins Haus gebrachten Schlamm und Schmutz, Herumtragen von Gegenständen, engem Körperkontakt und hoher Aktivität des Hundes für die nächsten 10 – 15 Jahren zu leben ?

 

9.  Geld auszugeben, um die notwendige tierärztliche Versorgung für das ganze Hundeleben sicherzustellen ? Dies beinhaltet regelmäßige Wurmkuren und Impfungen, Röntgenuntersuchungen der Hüften und Ellenbogen, jährliche Vorsorgeuntersuchungen, aber sicher auch viele andere erforderliche Behandlungen im Laufe des Lebens.

 

10.          mir klarzumachen, dass die Kosten der Anschaffung eines Welpen nur ein Bruchteil der Gesamtkosten ausmachen, und dass diese bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 12 Jahren für einen mittelgroßen Hund über 10.000,-- Euro betragen werden ?

 

11.  dass der Hund auch in Zeiten von Urlaub, Krankheit oder sonstigen Verhinderungen ordentlich versorgt werden kann? Trägt die ganze Familie die Anschaffung mit, oder gibt es Familienmitglieder, die sich dagegen wehren ?

 

12.          den Züchter informiert und auf dem Laufenden zu halten über die Erfolge meines Hundes und auch über mögliche Probleme ? Meine Fragen dem Züchter oder einem anderen Hundeexperten vorzulegen, bevor sie zu Problemen werden und der Hund außer Kontrolle gerät ?

 

13.          die Verantwortung für den Hund auch weiterhin zu übernehmen, wenn sich unausweichliche Veränderungen der eigenen Lebensumstände ergeben (ein neues Baby, Kinder gehen aus dem Haus, Wohnungswechsel oder Rückkehr in den Beruf)?

 

Wenn Sie alle genannten Fragen mit JA beantwortet haben, sollten Sie anfangen, sich nach einem guten Züchter umzuschauen. Beginnen Sie frühzeitig damit, denn die meisten seriösen Züchter haben eine Warteliste zwischen einigen Monaten und ein paar Jahren. Denken Sie daran, dass der richtige Welpe es wert ist, dass Sie auf ihn warten.

Bitte gehen Sie auf jeden Fall zu einem VDH-Züchter und fallen Sie nicht auf Vermehrer oder auch sog. „Hobbyzuchten“ herein. Bei Hobbyzuchten ist über die Eltern und Vorfahren der Welpen meist viel zuwenig über die Gesundheit und Vererbung bekannt. Bei Vermehrern, die nur um des Geldes willen, Hunde nicht gezielt züchten, sondern vermehren, die oft gut getarnt in den Tageszeitungen annoncieren, kaufen Sie bitte auf gar keinen Fall. Die Welpen wachsen unter schlechten Bedingungen auf und sind nicht sozialisiert. Viele dieser Welpen sind dadurch aggressiv und nicht rassetypisch vom Wesen her. Da diese Elterntiere meist nicht mal auf HD bzw. ED untersucht sind, haben einige dieser Welpen große Probleme mit den Hüften bzw. Ellenbogen und oft muss ein Junghund schon unter Schmerzen leben, bis er dann teuer operiert wird. Bitte bedenken Sie, wenn Sie einen Welpen von nicht VDH (DRC oder GRC) Zucht wählen, bezahlen Sie zwar in der Anschaffung etwas weniger, dafür tragen Sie oft bereits im ersten Lebensjahr weit mehr als diese Differenz zum Tierarzt, weil das eine oder andere bei Ihrem Welpen nicht in Ordnung ist, von dem Leid des Hundes einmal abgesehen. Die Mütter dieser Welpen führen meist ein hundeunwürdiges Leben, eingesperrt in ihren Wurfboxen, ohne viel menschlichen Kontakt, sie verlassen ihre Gehege  nie und koten und urinieren jahrelang in ihre Box.  Die Hündinnen werden bei jeder Hitze belegt und sind nach ein paar Jahren total ausgelaugt und krank, haben oft Gesäuge, die bis zum Boden hängen. Diese traurigen Wesen führen dieses Leben nur, weil viele Golden Retriever (aber auch andere Moderassen)- Käufer, ihre Welpen von den Vermehrern kaufen. Wollen Sie das als Tierfreund wirklich unterstützen ? Bedenken Sie bitte, dass ein seriöser VDH-Züchter niemals !!! in einer Tageszeitung seine Welpen anbietet. Kaufen Sie keine Welpen aus der Zeitung, auch wenn der „Züchter“, der annonciert noch so plausibel klingt. Bitte gehen Sie auf den Link von „Retriever in Not“, einer Organisation, die sich um Retriever in Not kümmert, dort sehen sie viele dieser geschundenen Mütter und sie werden auch lesen können, welche Probleme ein von einem Vermehrer gekaufter Welpe haben kann und wie viel Leid hinter diesem aus Profitgier betriebenen „Geschäft“ steht.

Wenn für Sie auch ein Golden Retriever in Frage käme, der bereits über das Welpenalter hinaus ist, bitte wenden Sie sich an „Retriever in Not“. Dort werden Sie sicher einen zu Ihnen passenden Hund finden. Er wird es Ihnen sein Leben lang danken, dass Sie ihm ein sicheres Zuhause schenken.

 

Bitte handeln Sie verantwortungsbewusst !

 

Wenn Sie sich nun für einen Golden Retriever als neues Familienmitglied entscheiden, wünsche ich Ihnen viel Glück mit ihm und viel Spass !!!

 

„Man kann auch ohne Hund leben, es lohnt nur nicht“ Heinz Rühmann

 

 

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